27. März 2023

Jahresergebnis 2022

**Die Delegiertenversammlung findet am 22. April 2023 in Zürich statt**

Hagelschäden und extreme Trockenheit während den Sommermonaten führten zu Ernteausfällen und erhöhter Schadenbelastung im Jahr 2022

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  • Stabile Prämieneinnahmen über alle drei Länder
  • Hagelschlag sowie aussergewöhnlich trockene und niederschlagsarme Sommermonate verursachen erhebliche Ertragsausfälle an landwirtschaftlichen Kulturen
  • Dank starkem Ergebnis in Italien konnte der finanzielle Verlust in Grenzen gehalten werden

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Das Jahr 2022 war geprägt von aussergewöhnlich trockenen und niederschlagsarmen Sommermonaten in weiten Teilen Europas. Zudem waren in vielen Gebieten intensive Hagelschläge zu verzeichnen, welche zu erheblichen Ertragsausfällen an landwirtschaftlichen Kulturen führten.

In der Schweiz wurden der Schweizer Hagel im Berichtsjahr 9'947 Schäden an versicherten Kulturen gemeldet mit einer Schadensumme von CHF 46.2 Millionen. Davon wurden 76% durch Hagel und 19% durch Trockenheit verursacht. Die aus den Prämien und den ausbezahlten Entschädi­gungen inklusive Abschätzungskosten resultierende Schadenbelastung beträgt 90%. Neben Hagel war das Schadenjahr insbesonde­re geprägt von Trockenheit, die sich vor allem über die West- und Nordschweiz erstreckte. Wir blicken auf den zweitwärmsten Sommer und den drittwärmsten Herbst seit Messbeginn 1864 zurück. Insbesondere die Sommerkulturen, welche nicht bewässert werden konnten, haben teilweise grösseren Schaden genommen.

Frankreich wurde zwischen Ende Mai und Mitte Juli 2022 von einer Reihe schwerer Hagelgewitter heimgesucht, die in einigen Gebieten die Weinberge und Ackerkulturen stark beschädigten. Während den aussergewöhnlich heissen und trockenen Sommermonaten litten vor allem die Ackerkulturen, was demensprechend den Ernteertrag verminderte. Der Niederlassung in Frankreich wurden insgesamt 4'059 Schäden mit einem Schadenvolumen von CHF 38 Millionen gemeldet.

Auch in Italien beeinträchtigte die extreme Trockenheit und der Niederschlagsmangel die Landwirtschaft stark und führte zu landesweiten Produktionsausfällen. Da Trockenheitsversicherungen in Italien nur wenig verbreitet sind, musste die Landwirtschaft diese Schäden zum grössten Teil selber tragen. Einige Provinzen waren zudem von heftigen Unwettern, begleitet von Hagel und Starkwinden, betroffen. Dank einer äusserst umsichtigen Risikoverteilung erzielte die Schweizer Hagel in Italien trotz der schlechten Witterungsbedingungen ein sehr erfreuliches Jahresergebnis. Insgesamt gingen 4'421 Schadenmeldungen ein. Dies führte zu einer Gesamtentschädigung von CHF 27.6 Millionen an landwirtschaftlichen Kulturen. Davon wurden rund 73% durch Hagel, 22% durch Starkwind und 2% durch Trockenheit verursacht.

Gesamthaft erreichte das Prämienvolumen CHF 145.8 Millionen. Die Schweizer Hagel versicherte im Jahr 2022 Landwirtschaftskulturen in der Höhe von über CHF 4.1 Milliarden. Der Schadensatz belief sich auf 76% und der Schadenkostensatz (Combined Ratio) auf 95%. Der Verlust von CHF 5.9 Millionen wurde der Schwankungsreserve belastet. Die Schweizer Hagel bleibt auch nach dem Schadenjahr 2022 weiterhin solide aufgestellt und ist für zukünftige Herausforderungen gut vorbereitet.

Ausblick: Unter Einbezug neuer technologischer Innovationen arbeitet die Schweizer Hagel intensiv an optimierten schaden- wie auch an neuen indexbasierten Versicherungslösungen. So lancierte die Schweizer Hagel die Acker-Basis-Versicherung, die eine kombinierte schadenbasierte Deckung gegen Hagel, Auswuchs und Wiederherstellungskosten sowie eine indexbasierte Deckung gegen übermässigen oder fehlenden Niederschlag anbietet. Dieses Jahr wird die Produktepalette durch die Hortikultur-Basis-Versicherung für Gemüse, Blumen- und Baumschulkulturen mit wählbarer Jahresfranchise ergänzt. Die letzten Jahre haben aufgezeigt, dass die Wetterextremereignisse, bedingt durch den Klimawandel, zunehmen. Es ist ein Anliegen der Schweizer Hagel, den landwirtschaftlichen Produzentinnen und Produzenten weiterhin innovative Versicherungsprodukte und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, um sie im betrieblichen Risikomanagement und in Präventivmassnahmen zu unterstützen. Gleichzeitig muss die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel vorangetrieben werden, damit die Produktion längerfristig aufrecht erhalten werden kann.

Eckdaten:

Kontakt: Adrian Aebi, Direktor, und Esther Böhler, Mediensprecherin, Tel. 044 257 22 11

Die Schweizer Hagel bietet national und im angrenzenden Ausland eine umfassende Versicherungsdeckung für landwirtschaftliche Kulturen an. Vor 145 Jahren von Schweizer Bäuerinnen und Bauern gegründet, treibt die Schweizer Hagel heute den Wandel in der Agrarversicherungsbranche voran. Sie bietet neben dem Versicherungsschutz für landwirtschaftliche Kulturen auch Versicherungen gegen Tierepidemien bei Schweinen, Legehennen und Milchvieh an. Über 35'000 landwirtschaftliche Betriebe vertrauen ihr über Generationen.